Juli Update - KI verändert jetzt die Jobs in der Schweiz
Die Episode beleuchtet, wie Künstliche Intelligenz im Juli 2025 den Schweizer Arbeitsmarkt und verschiedene Branchen transformiert. Anhand konkreter Beispiele und aktueller Zahlen werden Chancen, Herausforderungen und regionale Besonderheiten diskutiert.
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Chapter 1
Juli Update - KI im Schweizer Arbeitsalltag: Beispiele und Trends in der Schweiz
Martina
Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge von "Innovation im Schweizer Arbeitsmarkt"! Ich bin Martina und wie immer mit dabei ist Sam. Heute sprechen wir darüber, wie Künstliche Intelligenz – oder kurz KI – unseren Arbeitsalltag in der Schweiz verändert. Sam, ich muss sagen, ich bin immer wieder fasziniert, wie schnell sich das alles entwickelt.
Sam
Hi Martina, hi zusammen! Ja, das Tempo ist wirklich beeindruckend. Und ich hab das Gefühl, wir reden nicht mehr nur über Zukunftsmusik, sondern über ganz konkrete Anwendungen, die schon heute laufen. Vielleicht kannst du mal ein paar Beispiele nennen, wie Unternehmen KI aktuell einsetzen?
Martina
Klar, da gibt’s richtig spannende Sachen! Also, nehmen wir mal Klarna – die haben ihren Kundenservice mit KI-Chatbots so optimiert, dass sie rund 700 Callcenter-Mitarbeitende weniger brauchen, das war letztes Jahr. Dann lief es nicht so gut und sie haben wieder Call Agents eingestellt - in diesem Jahr. In der Zwischenzeit verstehen sie die Technologie besser und starten einen zweiten Versuch. Oder Zoom: Die setzen KI ein, um bis zu 90 Prozent der Kundenanfragen automatisch zu beantworten. Das spart monatlich etwa 400.000 Stunden an Callcenter-Arbeit. Und Microsoft, speziell mit GitHub Copilot, hat die Produktivität von Softwareentwicklern um das 40- bis 50-fache gesteigert. Eine ähnliche Entwicklung sehen wir dank Opus 4 von Antrophic: dieses Tool ist brilliant beim Software Entwickeln – das ist schon fast unvorstellbar, oder?
Sam
Das klingt fast zu gut, um wahr zu sein. Aber wie sieht das denn in der Schweiz aus? Also, kommen solche Innovationen hier auch wirklich an? Und gibt’s Branchen, die besonders profitieren?
Martina
Gute Frage! Also, ich war vor kurzem beim Fraunhofer-IGCV – das ist zwar in Deutschland, aber die arbeiten eng mit Schweizer Unternehmen zusammen. Dort wird KI genutzt, um die Produktion nachhaltiger zu machen. Zum Beispiel werden Produktionsdaten in Echtzeit analysiert, um Ressourcen zu sparen und Fehler frühzeitig zu erkennen. In der Schweiz profitieren vor allem Branchen wie der Rohstoffhandel, die Landwirtschaft und auch die Pharmaindustrie. Gerade im Rohstoffhandel hat sich die Zahl der KI-bezogenen Jobs in den letzten Jahren verzehnfacht! Und auch in der Landwirtschaft gibt’s immer mehr datengetriebene Optimierung, etwa bei der Ernteplanung oder im Tiermanagement. Das hat mich am meisten überrascht: in den USA ist die Landwirtschaft die Industrie, die aktuell am meisten von KI profitiert, wenn man die Arbeitsstunden von vorher zu nachher ins Verhältnis setzt.
Sam
Das erinnert mich an unsere Folge über die Banken, wo wir schon gesehen haben, wie KI nicht nur Prozesse automatisiert, sondern auch neue Möglichkeiten für Mitarbeitende schafft. Und ich find’s spannend, dass es eben nicht nur um Tech-Konzerne geht, sondern auch um klassische Industrien. Aber, Martina, hast du vielleicht noch ein Beispiel, wie KI im Alltag von Schweizer Unternehmen konkret eingesetzt wird?
Martina
Ja, absolut! Also, viele Unternehmen nutzen KI mittlerweile für die Analyse von Kundenfeedback, um Trends zu erkennen und Produkte zu verbessern. Und im Bereich Videokonferenzen – da setzt zum Beispiel Zoom KI ein, um die Audio- und Videoqualität zu optimieren, Hintergrundgeräusche rauszufiltern und so Meetings angenehmer zu machen. Das klingt erstmal nach Kleinigkeiten, aber in der Summe macht das einen riesigen Unterschied für die Produktivität und das Arbeitsklima.
Sam
Und das alles passiert quasi im Hintergrund, ohne dass man’s als Nutzer wirklich merkt. Das ist schon beeindruckend. Ich glaub, wir können festhalten: KI ist längst im Schweizer Arbeitsalltag angekommen – und zwar quer durch alle Branchen.
Chapter 2
Arbeitsmarkt im Wandel: Chancen, Risiken und neue Berufe
Sam
Wenn wir jetzt mal auf den Arbeitsmarkt schauen, dann sieht man ja, dass die Nachfrage nach KI-Kompetenzen richtig durch die Decke geht. Es gibt sogar eine Lohnprämie von 56 Prozent für Leute mit KI-Fähigkeiten – das ist schon ordentlich. Aber ich frag mich: Gibt’s da nicht auch regionale Unterschiede? Also, profitieren wirklich alle gleich davon?
Martina
Das ist ein super Punkt. Also, in der Schweiz hat sich die Zahl der KI-bezogenen Stellen von 2018 bis 2024 verzehnfacht – von 2.000 auf 20.000. Aber das Wachstum ist nicht überall gleich stark. Besonders im Rohstoffhandel und in der Landwirtschaft gibt’s einen richtigen Boom, während andere Regionen und Branchen noch hinterherhinken. Und was ich spannend finde: Es werden nicht nur klassische IT-Profis gesucht, sondern auch sogenannte "KI-Operator".
Sam
KI-Operator? Das klingt jetzt erstmal nach Science-Fiction. Was machen die denn genau?
Martina
Ja, der Begriff ist noch relativ neu. Im Prinzip geht’s darum, KI-Systeme zu bedienen, zu trainieren und zu überwachen – und das oft ganz ohne Programmierkenntnisse, aber mit der Erfahrung aus dem Business. Dank No-Code-Plattformen kann man heute eigene KI-Modelle bauen, zum Beispiel für unternehmensspezifische FAQ-Datenbanken, ohne eine Zeile Code zu schreiben. Das senkt die Einstiegshürden enorm. Klar, für komplexere Anwendungen braucht’s immer noch IT-Profis, aber viele Aufgaben können inzwischen auch von Leuten übernommen werden, die einfach ein gutes Verständnis für Prozesse und Daten haben.
Sam
Das erinnert mich an eine Beratung, die ich vor ein paar Monaten mit einem Schweizer Start-up hatte. Die wollten KI in ihre Prozesse integrieren, aber sie haben einfach keine passenden Talente gefunden – entweder waren die Leute zu spezialisiert auf Forschung oder sie hatten Angst vor der Technik. Am Ende haben sie dann jemanden eingestellt, der eigentlich aus dem Marketing kam, aber total offen für neue Tools war. Und das hat super funktioniert, weil die Person einfach Lust hatte, sich reinzufuchsen. Also, manchmal ist die richtige Einstellung wichtiger als der perfekte Lebenslauf.
Martina
Total! Und das sehen wir auch in den Zahlen: Die Nachfrage nach formalen Abschlüssen sinkt, gerade in KI-exponierten Berufen. Arbeitgeber schauen viel mehr auf Anpassungsfähigkeit, Tech-Kompetenz und kritisches Denken. Und weil sich die gefragten Skills so schnell ändern – in KI-Jobs sogar 66 Prozent schneller als in anderen Bereichen – ist lebenslanges Lernen wichtiger denn je.
Sam
Das ist schon ein ziemlicher Wandel. Aber ich frag mich, ob das auch alle mitmachen können. Also, nicht jeder hat Lust oder die Möglichkeit, sich ständig weiterzubilden. Und dann gibt’s ja auch die Angst, dass KI Jobs ersetzt. Wie siehst du das?
Martina
Die Sorge ist berechtigt, aber die Daten zeigen: In den meisten KI-exponierten Berufen steigen die Jobzahlen und die Löhne sogar. Klar, Routineaufgaben werden automatisiert, aber dafür entstehen neue, oft spannendere Jobs. Wichtig ist, dass Unternehmen ihre Mitarbeitenden mitnehmen, weiterbilden und nicht einfach ersetzen. Sonst entsteht ein Mismatch – und das sehen wir ja gerade schon auf dem Schweizer Arbeitsmarkt.
Chapter 3
Herausforderungen und Zukunft des Schweizer Arbeitsmarkts
Martina
Genau, und damit sind wir eigentlich schon bei den aktuellen Herausforderungen. Die Arbeitslosigkeit in der Schweiz ist zuletzt gestiegen – im März lag sie bei 2,9 Prozent, das sind über 22 Prozent mehr als im Vorjahr. Besonders betroffen sind hochqualifizierte Berufe, also Hochschul- und Büroberufe, aber auch old-school IT-Fachkräfte. Die Zahl der offenen Stellen ist in diesen Bereichen um fast 20 Prozent zurückgegangen. Das liegt nicht nur an der Konjunktur, sondern auch daran, dass die Anforderungen sich so schnell ändern und viele nicht mehr ganz passen. Die KOF von der ETH Zürich spricht da von einem echten Qualifikationsmismatch. Und was man nicht vergessen darf: Im Raum Zürich wird das ab September noch spürbarer, wenn das Merger-Projekt von UBS und CS abgeschlossen ist – da werden viele hochqualifizierte Leute auf Jobsuche sein.
Sam
Das ist schon eine ziemliche Herausforderung. Und dann kommen noch die ethischen Fragen dazu. Also, wer ist eigentlich verantwortlich, wenn eine KI eine Fehlentscheidung trifft? Oder wenn ein Algorithmus Vorurteile aus den Trainingsdaten übernimmt? Ich finde, da braucht’s unbedingt menschliche Kontrolle und klare Regeln. Sonst verlieren die Leute das Vertrauen – und ohne Vertrauen wird KI nie ihr volles Potenzial entfalten.
Martina
Absolut. Und das Thema Bias ist echt nicht zu unterschätzen. Gerade in der Pharmaindustrie sieht man das: Da gibt’s zwar Stellenwachstum, aber trotzdem steigt die Arbeitslosigkeit, weil die Anforderungen sich so schnell ändern und viele nicht mehr mithalten können. Die Lösung? Unternehmen müssen viel mehr in Weiterbildung investieren, Teams diverser aufstellen und regelmäßig prüfen, ob ihre KI-Systeme fair und transparent arbeiten. Und natürlich braucht’s auch klare Kommunikation, damit alle wissen, was die KI kann – und was eben nicht.
Sam
Und vielleicht auch ein bisschen mehr Mut, neue Wege zu gehen. Ich mein, wie wir heute gesehen haben: KI ist ein riesiger Hebel, aber nur, wenn wir sie als Chance begreifen und nicht nur als Sparmaßnahme. Sonst verpassen wir die wirklich spannenden Möglichkeiten.
Martina
Genau, und das ist doch ein schönes Schlusswort für heute. KI verändert den Schweizer Arbeitsmarkt – und zwar schneller, als viele denken. Aber mit Offenheit, Weiterbildung und einer Portion Mut können wir die Chancen nutzen und die Herausforderungen meistern. Sam, danke dir für das spannende Gespräch!
Sam
Danke dir, Martina, wie immer ein Vergnügen. Und danke an alle, die zugehört haben. Wir freuen uns schon auf die nächste Folge – bleibt neugierig und bis bald!
Martina
Tschüss zusammen und bis zum nächsten Mal bei "Innovation im Schweizer Arbeitsmarkt"!
