ISA Innovationsverband Schweizer Arbeitsmarkt

Innovation im Schweizer Arbeitsmarkt

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Konkret Netzwerken im Schweizer Arbeitsmarkt

ISA führt regelmässige Trainings zum Thema "Bewerben im verdeckten Arbeitsmarkt" durch. Dabei zeigen wir Schritt für Schritt welche Tools und Apps sich am besten bewähren - und vor allem auch welche AI Möglichkeiten heute zur Verfügung stehen. Diese Podcast Episode bietet konkrete Strategien und praxisnahe Tipps, um den verdeckten Arbeitsmarkt in der Schweiz erfolgreich zu erschließen. Der Podcast ist möglich dank der Unterstützung von KI, unseren ISA-Expert:innen und gefördert durch die monatlichen ISA-Workshops. www.innovationsverband.ch

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Chapter 1

Das verborgene Potenzial des Schweizer Arbeitsmarkts

James

Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge von “Innovation im Schweizer Arbeitsmarkt”! Ich bin James, und wie immer an meiner Seite: die fantastische Sandra. Sandra, freut mich, dich wieder dabei zu haben.

Sandra

Danke dir, James – das kann ich nur zurückgeben! Heute tauchen wir wirklich tief ein: Wie aktiviert man sein Netzwerk gezielt, um im Schweizer Arbeitsmarkt die Türen zu finden, die man sonst nie bemerken würde? Gerade bei den Top-Jobs reden wir über ziemlich krasse Zahlen, oder?

James

Absolut, das kommt mir echt immer noch ein bisschen verrückt vor – je nach Branche sind bis zu 80% der hochdotierten und C-Level-Positionen gar nie ausgeschrieben, sondern laufen komplett über persönliche Netzwerke, Empfehlungen, Executive Search... Da muss ich an meinen allerersten Campus-Event in Zürich denken – weisst du noch, vor eins zwei Jahren, ich kann mich nie an das genaue Datum erinnern... Ich bin da eher zufällig gelandet, eigentlich wegen dem kostenlosen Kaffee, und hab dann einen damaligen Studierenden getroffen, der später Head of Operations in einem Pharma-Startup wurde. Und durch dieses zufällige Gespräch wurde ich zu einem “internen” Meetup eingeladen – und das war quasi der Einstiegspunkt zu einem Jobangebot, das ich ohne dieses Netzwerk nie gesehen hätte. War wirklich ein Schlüsselerlebnis für mich.

Sandra

Solche Zufälle sind typisch – und trotzdem steckt viel System dahinter. Gerade im Schweizer Arbeitsmarkt, besonders in Management, Pharma und Finance, geht kaum etwas ohne persönliche Kontakte. Alles, was über Headhunter, Initiativbewerbungen oder Alumni-Organisationen läuft, ist wichtig – aber Empfehlungen, also diese “warme Einführung”, sind und bleiben einfach Gold wert.

James

Total – und das ist im Prinzip die große Herausforderung: Wie schaffe ich es, dass mein eigenes Netzwerk so funktioniert, dass solche Chancen aktiv werden? Das ist ja für viele, gerade internationale Professionals, absolut nicht selbstverständlich. Und – das sollte man sich klarmachen – die meisten Unternehmen machen das nicht aus Bosheit oder weil sie Leute ausschliessen wollen, sondern schlicht, weil es effizienter, diskreter und oft sicherer ist. Ich mein, eine Fehlbesetzung auf Senior-Level kann Millionen kosten...

Sandra

Genau! Sie sparen Zeit, Nerven und Geld, wenn sie schon jemanden aus dem erweiterten vertrauenswürdigen Kreis nehmen können. Deshalb ist die große Frage: Wie werde ich überhaupt sichtbar und bekomme Zugang, wenn ich noch draussen stehe? Darüber sprechen wir in den nächsten Minuten, inklusive richtig konkreter Tipps. Legen wir los?

Chapter 2

Praktische Netzwerk-Strategien: LinkedIn, Alumni & Coffee Meetings

Sandra

Einer der mächtigsten Hebel heutzutage ist natürlich LinkedIn. Ohne ein komplettes und scharfes Profil – und ich meine damit: professionelles Foto, ein Headline, die sofort ins Auge springt, nachvollziehbare Stationen, messbare Erfolge – bleibt man einfach unsichtbar. Dabei sind Empfehlungen im Profil heutzutage fast schon Standard, vor allem wenn’s um Senior-Rollen geht.

James

Und nicht zu vergessen: Die berühmten Keywords... Ich erwische mich immer wieder dabei, wie viel Zeit ich damit verbringe, neue relevante Begriffe zu recherchieren, die dann wirklich auch im LinkedIn-Search auftauchen. Ich meine, die “Open to Work”-Funktion ist für Recruiter Gold wert – aber nur, wenn du auch wirklich klar sagst, was du suchst.

Sandra

Absolut, und Content spielt eine immer grössere Rolle. Wer als Thought Leader wahrgenommen werden möchte, muss regelmäßig Insights teilen, Kommentare zu Branchentrends abgeben – das wird laut LinkedIn-Statistiken mit einer 6x höheren Wahrscheinlichkeit belohnt, über sein Netzwerk an interessante Chancen zu kommen. Das kann ein kurzer Fachartikel, ein kluger Kommentar oder auch einfach ein tolles Erfolgserlebnis sein, das man teilt.

James

Was ich in Zürich besonders spannend finde, sind die Alumni-Vereinigungen. ETH Alumni, HSG Alumni – das sind nicht bloss “nette Ehemaligen-Treffs”, sondern wirklich Power-Netzwerke! Die HSG beispielsweise hat jährlich über 350 Events und die ETH-Alumni spannt sich mit mehr als 35.000 Mitgliedern durch alle Regionen. Wenn jemand konkret einen Branchenkontakt sucht, geht das fast schneller und effektiver über so eine Plattform als über einen klassischen Headhunter.

Sandra

Total! Ich kann mich an Harvard auch noch erinnern: Ich war am Anfang fast etwas skeptisch gegenüber diesen informellen Coffee Meetings. Aber – was soll ich sagen – es war eine der besten Investitionen in meine Karriere. Die Regel war: Immer gut vorbereitet kommen, genuine Interesse zeigen, nicht nach einem Job fragen, sondern Information und Rat suchen. Und dann: Sehr schnell nach dem Gespräch – also wirklich innerhalb von 24 oder 48 Stunden – ein persönliches Follow-up mit Dank, kleinem Mehrwert, vielleicht einem spannenden Artikel schicken. Ich habe tatsächlich einige Türen geöffnet, ohne dass ich überhaupt explizit danach gefragt hätte.

James

Genau darauf kommt's an: Diese Coffee Meetings sind eigentlich der “Soft-Entry” in Unternehmen. Die Kunst besteht darin, nicht zu pushen, sondern Erstkontakte zu pflegen, Fragen zu stellen und gezielt nach weiteren Gesprächspartnern zu fragen – ohne Druck. Das klingt einfach, ist aber echt eine Frage der Haltung, gerade im Schweizer Kontext, wo Direktheit und Diskretion wie so ein Balanceakt sind.

Sandra

Und das Beste: Alumni-Netzwerke oder diese Gespräche eignen sich nicht nur für Berufseinsteiger – im Gegenteil! Gerade erfahrene Professionals profitieren davon, weil das Vertrauen und die Glaubwürdigkeit meist schon im Lebenslauf mitschwingt. Nichts ersetzt eine gezielte, sympathische Direktansprache!

Chapter 3

Branchenspezifische Netzwerke, Events & Initiativbewerbungen

James

Jetzt wird’s nochmal praxisnäher: Wer sich in Branchen wie Pharma oder Finanz auf dem verdeckten Markt positionieren will, sollte unbedingt die Spezialnetzwerke nutzen. Zum Beispiel für die Pharma Life Sciences – BioValley, Interpharma oder die SHQA. Dort laufen unzählige Branchentreffs, exklusive Pitch- und Matching-Events, die zwar nicht immer hoch offiziell wirken, aber Zugang zu Entscheidern bieten – oft sogar noch bevor eine Stelle intern verteilt wurde.

Sandra

In der Finanzbranche ist es ähnlich: Die Swiss FinTech Association, Smart-Finance oder auch das Finance Forum Zürich sind Hotspots, wo sich alles Wichtige trifft. Wer dort präsent ist, verschafft sich nicht nur Sichtbarkeit, sondern erlebt in Sessions und Workshops auch, wie die Branche tickt – das eröffnet richtig gute Chancen zum gezielten Netzwerken mit Akteuren, die man im Alltag nie treffen würde.

James

Was oft unterschätzt wird: Gerade KMU und sogenannte Hidden Champions rekrutieren extrem selektiv und diskret. Wer da drauf wartet, bis eine Stelle offiziell ausgeschrieben wird, verpasst meistens den besten Moment. Da ist eine proaktive, clevere Initiativbewerbung direkt an die Fachabteilung, gerne auch mit ungewöhnlichen Formaten wie einem Videopitch, oft die Eintrittskarte. Und, ähm, ich muss ehrlich zugeben, ich sag das immer und vergess es dann doch selbst umzusetzen: Folge-E-Mails und klar geplante Nachfassaktionen sind einfach Pflicht – ohne das ist der ganze Networking-Aufwand halb so viel wert.

Sandra

Und das ist ausnahmsweise mal kein Schweizer Phänomen, dass man lieber gibt als nimmt – aber hier wird es besonders ernst genommen. “Wie kann ich beitragen?” statt “Was springt für mich raus?” – das ist das Mindset, das Beziehungen aufbaut. Deshalb unser Tipp: Nutzen Sie nicht nur die Initiativbewerbung, sondern kombinieren Sie die Kontaktpflege mit persönlichem Mehrwert, und besuchen Sie, wenn möglich, einen dieser monatlichen ISA-Workshops. Das holt die Theorie wirklich in die Praxis.

James

Kleines Beispiel noch: Wer bei Headhuntern nicht einfach nur Profile “ablegt”, sondern auch mal gezielt andere Talente empfiehlt oder Branchennews teilt, bleibt im Gedächtnis. Networking ist keine Einmal-Aktion, sondern läuft eher als Dauerprozess – wie ein Marathon, mit mehreren kurzen, geplanten “Sprints”.

Sandra

Eben: Systemik schlägt Zufall, gerade beim Netzwerken. Und weil wir alle schon mal ins Networking-Fettnäpfchen getreten sind – nicht vergessen: Qualität vor Quantität, und ein ehrliches “Danke für das Gespräch” bringt viel mehr als 50 Visitenkarten auf einen Schlag.

Chapter 4

Digitale Tools für effektives Networking

Sandra

Digitalisierung macht auch beim Netzwerken riesige Fortschritte. Wer 2025 immer noch nur Excel-Tabellen verwendet, vergibt Chancen! Es gibt spezialisierte Networking-Apps wie Shapr oder Meetup, die gezielt Branchen-Events, Gruppen und Gleichgesinnte vorschlagen – das ist ein totaler Gamechanger, um in völlig neuen Kreisen sichtbar zu werden.

James

Und dann das Thema Kontaktmanagement – ich bin da auch manchmal zu bequem, aber Tools wie HubSpot oder Airtable helfen wirklich dabei, Kontakte und Gesprächsthemen zu dokumentieren, Follow-ups frühzeitig zu planen und nicht irgendwann den Überblick zu verlieren. Ich mein, ich hab das schon erlebt – man redet mit jemandem auf einem Event im Januar, erinnert sich im Juni nicht mal ans Thema, und auf einmal wäre genau diese Connection Gold wert...

Sandra

Online-Foren und Fachgruppen in sozialen Medien sollte man auch nicht unterschätzen. Wer konsequent sein Wissen teilt, kluge Fragen stellt und regelmäßig Engagement zeigt, wird irgendwann automatisch zum “Go-to-Person” einer Nische – das ist für die Branchenreputation enorm wichtig. Gerade LinkedIn-Gruppen, aber auch spezifische Slack- oder Discord-Communities, machen richtig Spass, wenn man dran bleibt.

James

Ich erinnere mich an eine Diskussion aus Episode 4 – da ging es genau darum, dass digitale Präsenz und kontinuierliche Weiterbildung einfach zentrale Erfolgsfaktoren geworden sind. Wirklich systematische Pflege macht sich bezahlt. By the way, kleine Anekdote aus meinem Umfeld: Wer sich am Anfang überwinden musste, einen kurzen Beitrag in einer Gruppe zu posten, wurde später teilweise zu Speaker-Events eingeladen – also, Mut zahlt sich aus!

Sandra

Und wie gesagt: Sichtbarkeit ist kein Selbstzweck, sondern die Summe vieler kleiner digitaler Signale. Deshalb: Setzen Sie sich feste Zeitintervalle, kleine Ziele und testen Sie unterschiedliche Tools. Alles, was Networking planbar und effizienter macht, schafft langfristig echte Verbindungen.

Chapter 5

Erfolgsmessung und kontinuierliche Verbesserung im Networking

James

Okay, vielleicht klingen wir heute ein bisschen wie Trainer, aber: Wer wirklich wissen will, ob das alles funktioniert, sollte Fortschritte tracken. Ein Netzwerk-Logbuch ist total altmodisch, aber total effektiv. Ich notiere da nicht nur Name und Jobtitel, sondern auch, worüber wir gesprochen haben und wann ich das letzte Mal “Hallo” gesagt hab – und ich weiß, das klingt etwas spießig, aber so erkennt man Lücken oder neue Chancen echt schnell.

Sandra

Da bin ich ganz bei dir. Und Review-Termine gehören für mich dazu: Jeden Monat kurz innehalten, mal kritisch schauen, welche Kanäle wirklich zum Ziel führen. Die einfache Frage – “Wurde aus dem Coffee Talk irgendwann ein Projekt oder sogar ein Job?” – hilft enorm beim Nachschärfen. Nichts ist unangenehmer, als sich in lauter Aktivitäten zu verlieren, die keinen greifbaren Mehrwert bringen.

James

Feedback holen nicht vergessen! Sei es ganz direkt im Gespräch (“Wie hast du eigentlich unseren Austausch erlebt?”) oder subtil, indem man um Rückmeldung zu seiner Mail-Kommunikation bittet. Ich hab mir sagen lassen, dass Leute, die souverän nach Feedback fragen, gleich doppelt so oft in Erinnerung bleiben – hab aber kein Statistikzitat dazu parat, das ist jetzt einfach meine persönliche Beobachtung...

Sandra

Stimmt aber! Und Feedback ist am Anfang vielleicht auch ein bisschen unangenehm, aber langfristig macht es einen viel authentischer. Übrigens lohnt es sich, nicht nur auf den kurzfristigen “Outcome” zu schielen: Auch die Zahl der Weiterempfehlungen, Speaker-Anfragen oder einfach inspirierende Unterhaltungen sind Erfolge fürs Netzwerk. Das lässt sich übrigens elegant in digitalen Tools erfassen und laufend ausbauen.

James

Am Ende ist Networking kein Hacking-Trick, sondern eine laufende Investition. Wer dran bleibt und sich Zeit fürs Reflektieren nimmt, wird fast automatisch besser – ein bisschen wie beim Sport, nur mit mehr Kaffee.

Sandra

So isses. Und falls Sie noch mehr konkrete Inspiration suchen, freuen wir uns über Fragen oder Feedback – vielleicht greifen wir die in einer der nächsten Folgen gerne auf. James, es hat wie immer Spass gemacht. Möchtest du die letzte Runde übernehmen?

James

Sehr gerne, Sandra – und danke dir. Ich hoffe, wir konnten heute vielen Zuhörerinnen und Zuhörern zeigen, dass Networking in der Schweiz absolut keine Black Box ist, sondern mit System, Tools und Offenheit richtig viel möglich macht. Wir hören uns bei der nächsten Folge wieder – macht’s gut, bleibt neugierig und networkt weiter. Bis bald, Sandra!

Sandra

Bis bald, James! Und danke an alle fürs Dabeisein – tschüss zusammen!