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Tipps für hochqualifizierte Stellensuchende

Die Episode beleuchtet, wie Digitalisierung und KI den Schweizer Arbeitsmarkt prägen, warum praktische Fähigkeiten wichtiger werden, und welche Branchen besonders vom Wandel betroffen sind. Mit konkreten Beispielen, aktuellen Zahlen und Tipps für Bewerbende gibt es einen praxisnahen Einblick in die Entwicklungen für 2025.

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Chapter 1

Digitalisierung und KI verändern die Spielregeln

Martina

Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge von „Innovation im Schweizer Arbeitsmarkt“. Ich bin Martina und wie immer mit dabei ist Sam. Heute sprechen wir über Tipps für hochqualifizierte Stellensuchende – und ich sag’s gleich, es wird spannend, weil sich gerade so viel tut, vor allem durch Digitalisierung und KI.

Sam

Hi Martina, hi zusammen! Ja, das Thema ist wirklich brandaktuell. Ich hab neulich gelesen, dass sich die Zahl der KI-bezogenen Stellenausschreibungen in der Schweiz seit 2018 verzehnfacht hat. Zehnmal mehr! Das ist schon verrückt, oder?

Martina

Total! Und das betrifft nicht nur die klassischen IT-Jobs, sondern auch Banken, Landwirtschaft – sogar im Rohstoffhandel gibt’s ein riesiges Wachstum. Ich glaub, im Rohstoffhandel waren’s über 1800 Prozent mehr KI-Stellen, in der Landwirtschaft über 800 Prozent. Also, KI ist wirklich überall angekommen.

Sam

Und was ich auch spannend finde: Es wird immer weniger auf den Hochschulabschluss geschaut. Also, der Anteil der Stellen, die einen Uni-Abschluss verlangen, ist von 43 auf 38 Prozent gesunken. Dafür zählen praktische Skills, gerade im Bereich KI, viel mehr. Skills-Based Recruiting ist das neue Ding, oder?

Martina

Absolut. Ich hab das selbst erlebt. Ich hab ja keinen klassischen Uni-Abschluss, aber als ich mich als KI-Enthusiastin beworben hab, hab ich ein Praxisprojekt vorgestellt – so ein kleines KI-Tool, das ich selbst gebaut hab. Das kam super an, weil die halt sehen wollten, was ich wirklich kann, nicht nur, was auf dem Papier steht.

Sam

Das ist ein super Beispiel! Ich glaub, viele unterschätzen, wie wichtig es ist, wirklich zu zeigen, was man praktisch draufhat. Und ehrlich gesagt, das nimmt auch ein bisschen den Druck raus, immer das perfekte Diplom zu haben, oder?

Martina

Ja, total. Und ich find, das macht den Arbeitsmarkt auch ein Stück weit fairer. Klar, es gibt immer noch Branchen, wo ein Abschluss wichtig ist, aber gerade bei KI und Digitalisierung zählt das, was du wirklich kannst. Und das merken die Unternehmen auch – die suchen Leute, die mit neuen Tools umgehen können, die offen sind für Veränderungen.

Sam

Und das ist ja auch ein Grund, warum der Fachkräftemangel in gewissen Bereichen so akut bleibt. Die Banken zum Beispiel suchen händeringend nach Leuten, die nicht nur das Fachwissen, sondern auch die neuen digitalen Skills mitbringen. Da ist echt ein riesiger Bedarf.

Martina

Genau. Und das bringt uns eigentlich schon zum nächsten Punkt: Wo werden diese Leute eigentlich gesucht? Und in welchen Branchen?

Chapter 2

Wo werden hochqualifizierte gesucht? Regionen und begehrte Branchen

Sam

Also, wenn wir auf die Zahlen schauen: Der Finanzsektor ist nach wie vor das Zugpferd. 108,4 Milliarden Franken Bruttowertschöpfung, fast 480.000 Vollzeitstellen – das ist schon eine Hausnummer. Aber trotzdem gibt’s da einen akuten Fachkräftemangel, vor allem bei hochqualifizierten Spezialisten.

Martina

Und die Hotspots sind ganz klar Zürich, Basel, Genf und Bern. Da zieht’s die Talente hin, weil da die grossen Banken und Versicherungen sitzen. Aber in den ländlichen Regionen sieht’s ganz anders aus – da kämpfen die Unternehmen richtig, um überhaupt an qualifizierte Leute zu kommen.

Sam

Ich hab da ein Beispiel aus Zürich: In einer Bank, mit der ich mal zusammengearbeitet hab, gab’s ein Projektteam, das aus IT-Leuten, Finanzspezialisten und KI-Experten bestand. Die haben gemeinsam an neuen Lösungen gearbeitet, aber – und das ist wichtig – die erfahrenen Banker waren immer mit dabei. Ohne deren Fachwissen hätte das gar nicht funktioniert.

Martina

Das zeigt halt auch, wie wichtig es ist, dass die Teams gemischt sind. Also, nicht nur die jungen Digital Natives, sondern auch die, die das Business wirklich kennen. Und das gilt nicht nur für Banken – im Marketing und in der IT sieht man aber, dass aktuell weniger hochqualifizierte Spezialisten gesucht werden als noch vor ein paar Jahren. Da hat sich der Markt ein bisschen entspannt.

Sam

Ja, das stimmt. In der IT ist der Fachkräftemangel zwar immer noch da, aber nicht mehr ganz so extrem wie noch vor zwei, drei Jahren. Dafür ist der Konkurrenzkampf in den grossen Städten umso härter. Und ich glaub, das macht’s für Bewerbende nicht unbedingt leichter, weil man sich schon gut positionieren muss.

Martina

Und das bringt uns eigentlich direkt zu der Frage: Wie überzeugt man denn heute als Bewerber oder Bewerberin? Was sind die besten Strategien?

Chapter 3

So überzeugen Bewerbende heute

Sam

Also, was ich immer wieder höre: Die meisten Jobs werden gar nicht ausgeschrieben. Rund 70 Prozent, hab ich gelesen, laufen über Empfehlungen, Headhunter oder das Netzwerk. Das heisst, Initiativbewerbungen und Eigeninitiative sind wichtiger denn je.

Martina

Ja, und am einfachsten ist es wirklich, wenn man ein gutes Intro über das eigene Netzwerk bekommt. Das ist mit Abstand der beste Weg, um an neue Jobs zu kommen. Ich hab zum Beispiel mein letztes Vorstellungsgespräch nur bekommen, weil mich jemand auf LinkedIn empfohlen hat – das war so ein Projektkontakt, den ich eigentlich gar nicht so gut kannte.

Sam

Das zeigt halt, wie wichtig die digitale Präsenz ist. Also, LinkedIn, XING – die Profile sollten immer aktuell sein. Und ich glaub, viele unterschätzen, wie sehr Recruiter da wirklich reinschauen. Martina, hast du da noch einen Tipp?

Martina

Unbedingt! Also, ich würde sagen: Das Profil sollte nicht nur vollständig sein, sondern auch zeigen, was man wirklich kann. Also, nicht nur die Jobtitel auflisten, sondern auch Projekte, Skills, vielleicht sogar ein kurzes Video oder ein Portfolio verlinken. Und ganz wichtig: Die Privatsphäre-Einstellungen checken, damit die richtigen Leute auch wirklich alles sehen können.

Sam

Und was auch immer wichtiger wird, sind Skills Assessments. Viele Unternehmen testen inzwischen die praktischen Fähigkeiten, bevor sie jemanden einladen. Da hilft es, wenn man sich kontinuierlich weiterbildet – gerade im Bereich KI. Ich hab gesehen, dass es zum Beispiel das Career Bootcamp von der ISA gibt, das wird sogar mit Stipendien unterstützt. Das ist für erfahrene Fachkräfte echt eine gute Möglichkeit, die aktuellen Tech Skills aufzufrischen.

Martina

Ja, und ich find, man sollte sich auch nicht scheuen, Initiativbewerbungen zu schreiben. Klar, das ist aufwändig, weil man viel recherchieren muss – Ansprechpartner finden, das Unternehmen verstehen, die Bewerbung individuell anpassen. Aber es lohnt sich fast immer, weil man so aus der Masse heraussticht. Und selbst wenn’s nicht sofort klappt, bleibt man oft im Bewerberpool.

Sam

Und vielleicht noch ein letzter Punkt: Geduld. Viele Unternehmen brauchen zwei, drei Wochen, bis sie sich melden. Da hilft’s, nach drei, vier Wochen höflich nachzufragen, aber nicht zu aufdringlich zu sein. Das zeigt Interesse, aber eben auch Professionalität.

Martina

Genau. Und damit sind wir eigentlich schon am Ende für heute. Ich hoffe, ihr konntet ein paar praktische Tipps mitnehmen – und denkt dran, der Schweizer Arbeitsmarkt bleibt spannend, gerade für Hochqualifizierte. Wir bleiben für euch dran und melden uns bald mit neuen Themen zurück.

Sam

Danke Martina, war wie immer super mit dir. Und danke an alle, die zugehört haben. Bis zum nächsten Mal – bleibt neugierig!

Martina

Danke Sam, danke euch allen fürs Zuhören. Macht’s gut und bis bald!